Wir schreiben das Jahr 2016. Was geschieht in Liperi?

Festzentrum Gáiju

Pünktlich zum 1. Mai hat das Festzentrum Gáiju die ehemalige Schulhaustür von Vaivio geöffnet. Die neuen Inhaber der ehemaligen Ortsschule haben viel Mühe in die Umgestaltung der Schulräume gesteckt und ein nettes Ambiente gezaubert. Am 30.4. war die große Eröffnung mit einem freien Brunsch sowie Ponyfahrten für Kinder, Fußball sowie Vorführungen mit Apportierhunden.

Die Räumlichkeiten bieten sich sehr gut für private Feierlichkeiten. Auf der angeschlossenen Terrasse kann man bei Sonnenschein Kaffee oder sonstige Getränke genießen. Der Betrieb hat eine A-Konzession für Alkohol. Zum Verzehr gibt es kleine Gebäckstücke und für den Hunger werden Burger zurechtgemacht. Abends gibt es Karaoke.

Das Bild zeigt noch das Schulgebäude vor der Übernahme. Die Terrasse befindet sich auf der rechten Seite neben dem Eingang.

Liperi als Vorreiter in der Altenpflege

Die Essen-Versorgung der älteren Mitbürger über Drohnen ist zu einem großen Erfolg geworden. Ab heute geht Liperi wiederum einen Schritt weiter: Ältere Mitbürger die sich einsam fühlen können einen Antrag im Gesundheitszentrum stellen, um einen Heim-Roboter zu bekommen. Der Roboter kann sich nicht nur mit der zu pflegenden Person unterhalten, sondern auch diverse weitere nützliche Dinge verrichten, die sonst eine Fachkraft notwendig machen. Außerdem steht der Roboter 24 h zur Verfügung und kann sich nach einigen Tagen voll auf die Bezugsperson automatisch programmieren.

Der Roboter ist mit dem Wohnungs-WLAN verbunden und kann notfalls Hilfe vom zentralen Betreuungspersonal im Gesundheitszentrum besorgen. Notwendige Messungen des Blutdrucks, Verabreichung von Medikamenten und Überwachung der Einnahme werden registriert und in bestimmten Abständen an das Gesundheitszentrum übermittelt. Auch Bewegungsmotivation ist angesagt. Je nach Gesundheitsverfassung werden leichte oder schwierige gymnastische Übungen durchgeführt. Kleine Spaziergänge in der näheren Umgebung kann der Roboter durchführen, wobei eine GPS-Einrichtung bei der Orientierung hilft. Auch das Ausfahren im Rollstuhl behinderter Personen ist vorgesehen.

Da es älteren Mitbürgern schwer fällt, die üblichen Rechnungen zu prüfen und per Internetbanking die Rechnungen zu begleichen, kann der Roboter auch diese Arbeit abnehmen, da er voll auf die zu pflegende Person eingestellt ist und eine eigene Bereicherung somit ausgeschlossen ist. Die Kommunikation findet nicht nur in Finnisch statt, sondern auch hier ist jede gewünschte Sprache einstellbar. Nicht nur das, der Roboter dient sogar als Dolmetscher. Somit ist es möglich, auch ausländische ältere Mitbürger zu betreuen. Die Übersetzung wird automatisch durchgeführt und somit ist eine einfache Kommunikation mit Geschäften und auch mit Behörden möglich, wie z.B. mit dem Finanzamt.

Was aber passiert mit dem Akku? Kein Problem der Akku ist ausgelegt für einen 12stündigen Betrieb. Das bedeutet aber nicht, dass in der restlichen Zeit der Roboter außer Betrieb ist. Er sucht selbst seine Ladestation auf und ist weiterhin darauf bedacht, der zu pflegenden Person behilflich zu sein. In dieser Zeit sind zwar keine Spaziergänge möglich, aber ansonsten besteht weiterhin die Möglichkeit, den Roboter als Kontaktperson für diverse Zwecke zu nutzen. Das gilt besonders für die Kommunikation. Es können Diuskussionen über diverse Themen geführt werden, oder aber Gesellschaftsspiele wie Schach oder ähnliches gespielt werden. Damit die Pflegeperson nicht immer verliert, können verschiedene Intelligenzlevel zum Einsatz kommen.

Das Gesundheitszentrum prüft jeden Antrag gewissenhaft und stellt kurzfristig einen Roboter zur Verfügung. Das Ziel ist, möglichst viele betagte Menschen optimal nach deren Wünschen zu pflegen. Darüberhinaus werden langfristig Personal-Kosten eingespart und die in Liperi ansässige Firma Robo sammelt Erfahrungen, um die Roboter weltweit zu vermarkten.

Gesundheitsreform

Schrittweise soll eine neue Gesundheitsreform umgesetzt werden. Nicht mehr eine Gemeindeverwaltung soll für die Gesundheitspflege zuständig sein, sondern eine größere Einheit. Diese Einheit bilden mehrere Gemeinden gemeinsam. Insgesamt sollen es in Finnland 17 derartige Gebiete geben, sogenannte SOTE-Gebiete. Wie die Finanzierung dieser Gebiete realisiert werden soll und welche Rolle in Zukunft die bestehenden Gesundheitszentren spielen ist noch unklar.

Eine Eigenbeteiligung an den Zuzahlungen der KELA für Arzneimittel ist mit 50 € pro Jahr festgesetzt worden. Auch der Arzt-Besuch im Gesundheitszentrum sowie in der Poliklinik ist drastisch erhöht worden.