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Gutshöfe

Liperi ist reich an alten Gutshöfen und jeder hat seine eigene Geschichte. Die Gutshäuser in Liperi haben etwas gemeinsam: Sie sind aus Holz gebaut, teilweise sogar aus Blockbohlen, die nachträglich verkleidet wurden, um die Wärmeisolierung zu verbessern. Die meisten Häuser haben zwei Eingänge, ein Eingang für das Personal, der in die Tupa führt, das ist der allgemeine Aufenthaltsraum mit dem großen Backofen, kombiniert mit einem Herd. Hier wärmt sich das Personal auf und sitzt am langen Tisch auf Bänken zur Einnahme der täglichen Speisen sowie zum Feiern. Der zweite Eingang für wichtige Gäste führt über einen Flur in das persönliche Wohn- oder Arbeitszimmer des Gutsherrn. Hier wurden früher wichtige wirtschaftliche und politische Gespräche geführt.

Neben dem Gutshaus gibt es weitere Gebäude, wo die Ställe untergebracht sind, darüber die Scheune mit dem Futter für die Tiere. Dann findet man Geräteschuppen (Aitta), die teilweise auch Schlafräume für Hilfskräfte im Sommer hatten. Ein Erdkeller diente zur Aufbewahrung der Milch und anderer Lebensmittel, da er ziemlich konstante Temperaturen aufwies. In einem anderen Erdkeller wurden im Winter Eisblöcke zwischen Stroh eingelagert, die vorher aus dem See gesägt wurden. Solche Eisblöcke hielten bis in den späten Sommer und man konnte damit die Milchkannen und andere Nahrungsmittel kühlen. Ein Brunnen diente zur Trinkwasserversorgung im Sommer wie im Winter. Da der Wasserspiegel des Brunnens über 2 m tiefer lag, als der Erdboden, konnte das Wasser im Brunnen im Winter nicht zufrieren

Zur Heizung wurde viel Holz benötigt, das im Winter in den eigenen Wäldern geschlagen wurde und auf dem Hof zu Brennholz verarbeitet wurde. Die Lagerung erfolgte dann in gut belüfteten Holzschuppen, die das Holz vor Regen und Schnee schützten.

Gutshof Anttola

Der Gutshof Anttola gehörte dem Probst Europaeus, der ein leidenschaftlicher Förderer der Volkskultur war. Er war unter anderem Reichstagsabgeordneter und gründete in Joensuu die Vorschule, aus der das Joensuu-Gymnasium hervorging. Er gründete die erste ständige Schule in Liperi in Anttola im Jahre 1857, eine Jungenschule, deren Lehrer der Schulhausmeister mit Unterstützung des Pfarrers war. Später wurde es eine Mädchenschule, weil Mädchenlehrer ein niedrigeres Gehalt bekamen. Die Jungen durften jedoch am Unterricht teilnehmen.

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Gutshof Konttilansalmi

Das 1820 von Salomon Molerus gebaute Haupthaus diente ab 1900 bis 1960 als Armenhaus von Liperi. Salomon Molerus war Richter im Pielisjärvi Gebiet. Das Haus mußte dem Neubau der jetzigen Altenheimwohnanlage weichen.

Gutshaus Lamminniemi

Das Gutshaus Lamminniemi ist in Privatbesitz und liegt auf der rechten Seite an der Rääkkylä Straße, etwa 4 km vom Zentrum des Ortes Liperi entfernt. Die Entstehung geht auf das Jahr 1651 zurück, als der damalige Amtsrat Herman Fleming den Besitz von der Königin Kristiina erhielt. Nach wechselhafter Geschichte ist das Haus heute im Besitz von Bengt Broms, ein Verwandter des berühmten Burghausen-Geschlechts.

Gutshaus Penttilä

Penttilä Penttilä

Der Ort Liperi liegt an einer ehemals wichtigen Straßenverbindung von Oulu nach Wiborg und Petersburg. Daher wurde auch in Liperi im Jahre 1767 das erste Postbüro in ganz Nordkarelien von Gabriel Wallenius im ehemaligen Gutshof Penttilä eingerichtet. Das Penttilä Haus wurde Ende des 17. Jahrhunderts errichtet und beherbergte lange Zeit die in Liperi wohnenden Richter und diente gleichzeitig als Gerichtsgebäude.

Das heutige Penttilä Haus wurde nach einer Brandstiftung 1995 wiedererrichtet und hier ist die Museumsverwaltung untergebracht. Einige modern eingerichtete Klassenräume und ein schönes Auditorium stehen für verschiedene Veranstaltungen den Bürgern zur Verfügung. Das Penttilä Haus ist neben dem Siikasalmi-Hof das einzige geschichtsträchtige Herrenhaus, das dem Liperi-Besucher gezeigt werden kann. Alle anderen Höfe sind in Privatbesitz und der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Gutshof Siikasalmi

Siikasalmi Siikasalmi

An der Straße nach Heinävesi, 1,8 km von Liperi entfernt, befindet sich das Gut Siikasalmi mit 69 ha. Inhaber ist zur Zeit die Adventistengemeinde, die hier eine Schule eingerichtet hat und landwirtschaftliche Bio-Produkte anbietet. Daneben wird ein Flohmarkt betrieben, eine Autoreparaturwerkstatt sowie Fysiotherapie. Die Einrichtungen kann man auch für Tagungen, Freizeiten und Familienfeiern reservieren. Übernachtungen sind für 60 Personen, Speisemöglichkeiten für 80 Personen vorhanden. Pro Tag gibt es drei vegetarische Gerichte. Bade-, Sauna- und weitere Freizeitgestaltungsmöglichkeiten sind vorhanden.

Ein Stein mit der Inschrift, dass Gabriel Wallenius 1760 den Hof angelegt hat, gibt einen Hinweis auf die Vorgeschichte. Wallenius war ein bemerkenswerter schwedischer Amtmann, der das Steuersystem von der Schätzsteuer auf die Feststeuer umstellte, das Straßennetz in Nord-Karelien entwickelte und die erste Nord-Karelische Poststation in Liperi (Penttilä) einrichtete. Nachdem 1780 Wallenius nach Tohmajärvi zog, hatte der Hof bis 1874 mehrere Eigentümer. Dann erwarb den Hof Edvard Hällström, der damals den Hof Simananniemi besaß. Er begann 1886 dort eine Landwirtschaftsschule einzurichten. 1919 wurde eine Hauswirtschaftsschule gegründet und 1964 wurde die Technische Landwirtschaftsschule gegründet, bis im Jahre 1992 die Schule in die Universität Joensuu integriert wurde. Die Forschungs- und Versuchsanstalt war noch bis 1999 in Betrieb.

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Gutshof Simananniemi

In Simananniemi wohnten die Richter von Oberkarelien. Auf einer am Fundament angebrachten Platte steht das Jahr 1813. 2013 feierten die Besitzer das zweihundertste Jubiläum. Zu diesem Zweck wurde eine gründliche Renovierung vorgenommen. Bauherr war der Richter Hällström. 1930 wurde der Name Hällström ins Finnische übertragen: Pankakoski. Zur Zeit wohnt Irma Eklund geb. Pankakoski mit ihrem Mann Kai dort. In der Blütezeit war der Landbesitz auf 4.500 Hektar angewachsen. Auch das Gut Siikasalmi gehörte über 50 Jahre dazu. 1910 wurde das Land in 36 Teilen veräußert, bis auf das Stammgrundstück und das Telmongebiet. Das Gutshaus liegt am Kirkkosalmi und man kann es am besten von der Wasserseite aus sehen.

Gutshaus Simola

Simola Simola

Am westlichen Ortsrand von Liperi stand das Gutshaus Simola. Der in Tohmajärvi geborene Heikki Juho Simonen kam 1876 als 30-jähriger nach Liperi. Er beschäftigte sich mit vielen verantwortungsvollen Aufgaben, u.a. hütete er die Gemeindekasse, lieh Geld aus und erwarb 30 Grundstücke. In der Gemeindesitzung stellte er sich gegen die Gebildeten auf die Seite des Volkes unter denen er die meisten Schuldner hatte. Den Büchern nach gab es viele Gerichtsverfahren zwischen der Simonen-Gruppe und den Gebildeten.

Mit der neuen Gemeindeverwaltung im Jahre 1895 brach seine Macht zusammen. Simonen lebte bis zu seinem Ende in Armut. Nach seinem Tode fand man im Jahre 1922 ein Sparbuch mit 2 Millionen Mark.

Die Gemeinde erwarb das Simola Haus für Gemeindezwecke. Bis Anfang der 50er Jahre war hier die Zentralverwaltung der Gemeinde Liperi untergebracht. Danach diente es als Mietshaus der Gemeinde bis zum Jahre 2002.

Am 22. November brannte der Dachstuhl aus und das Untergeschoß erlitt durch die Löscharbeiten erhebliche Beschädigungen. Die Brandursache war unvorsichtige Feuernutzung durch den im Dachstuhl wohnenden Mieter. Ein kurz vorher vereinbarter Verkauf des Grundstücks wurde durch den Brand rückgängig gemacht. Es wurde entschieden, die Ruine abzutragen und verwendbares Material zu versteigern. Die zukünftige Nutzung des Geländes von etwa 1 ha und der noch erhaltenen Nebengebäude ist noch ungewiss.


   

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   © 2015 by Eppu Piatkowski