Bildung

Die Schulpflicht in Finnland beginnt mit 7 Jahren. Davor besuchen die Kinder ein Jahr lang die Vorschule, wo sie auf den eigentlichen Schulbesuch vorbereitet werden.

Bis zur 9. Klasse gehen die Kinder in die Grundschule, die in die Unter- und Oberstufe (Ala-aste Klassen 1 bis 6, und Ylä- aste, Klassen 7-9 (10)) unterteilt ist.

Nach Abschluss der 9 Pflichtjahre können die Jugendlichen bereits mit der Berufsausbildung beginnen, oder aber noch eine 10. Klasse absolvieren. Ein großer Teil der Schüler wechselt nach der 9. Klasse zum Gymnasium (lukio) über, um nach drei Jahren mit dem Abitur die Schule zu verlassen um danach an einer Universität zu studieren oder an Fachhochschulen eine Berufsausbildung zu beginnen.

Handwerksberufe werden in zunehmenden Maße auf der Basis von Lehrvertragsausbildungen erlernt. Da es keine staatlichen Berufsschulen gibt, wird neben dem Vertrag mit dem ausbildenden Betrieb ein Vertrag mit einer privaten Berufsschule geschlossen.

Offizielle englische Website der Finnischen Schulverwaltung

Das Schulgesetz ist verbindlich für alle Gewmeinden in Finnland. Die Organisation und die Kosten für den Schulbetrieb obliegt der Gemeinde. Das führt dazu, dass die Gemeinde mit den zur Verfügung stehenden Geldmitteln aus der Gemeindesteuer versuchen muß, im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften den Schulbetrieb durchzuführen. Das hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass viele kleine Schulen geschlossen wurden und es in Kauf genommen wurde, die Kinder zu zentral gelegenen grüßeren Schuleinrichtungen zu transportieren. Wegen diesen Sparmaßnahmen wurde auch das Gymnasium im Ort Liperi geschlossen. Die Jugendlichen wurden auf die Gymnasien in Joensuu verteilt.

Durch die Zentralisierung des Schulbetriebes gibt es viele Schüler, die mit Taxi oder Autobus zur Schule gefahren werden. Kinder der ersten und zweiten Klasse haben Anrecht auf kostenlose Beförderung, wenn der Schulweg länger als 3 km ist. Dritt- und Viertklässler dagegen wird ein Schulweg bis zu 5 km zugemutet.

Schulen in Liperi

Die Schulen konzentrieren sich im Wesentlichen auf die drei Bevölkerungs-Schwerpunkte innerhalb der Gemeinde Liperi: Ort Liperi, Viinijärvi sowie Ylämylly. Daneben gibt es zur Zeit noch zwei Schulen in Mattisenlahti und in Salokylä. Die ehemaligen Schulgebäude sind zum großen Teil bereits von der Gemeinde an Privatpersonen verkauft worden.

Schulzentrum im Ort Liperi

Das Schulzentrum befindet sich im Gemeindeort an der Straße nach Viinijärvi. In der Unterstufe gibt es zur Zeit 135 Schüler und in der Oberstufe 435. Der Unterricht wird von 50 Lehrern und 8 Hilfslehrern durchgeführt.

Im Jahre 2013 feierte das Zentrum sein 50-jähriges Bestehen.

Leider sind die Schülerzahlen im Gebiet Liperi rückläufig gewesen, und somit entschloß man sich auf Grund von Sparmaßnahmen an die Schließung des Gymnasiums in 2009. Das Gymnasium bestand von 1963 bis 2009. In dieser Zeit legten etwa 2.000 Schüler dort ihr Abitur ab.

Der freigewordene Platz wurde für die Schüler der geschlossenen Grundschule an der Tutjuntie genutzt.

Viinijärvi-Schule

Die Schule umfasst nur noch die Klassen 1 bis 6 (Unterstufe). Bis zum Jahre 2013 gab es auch noch die Oberstufe, die aus organisatorischen Gründen zum Schulzentrum Liperi verlagert wurde. Damit entstand Platz für die Schüler, die bislang in der Ortsschule Käsämä zur Schule gingen.

Im Schulgebäude ist auch die Bücherei von Viinijärvi untergebracht.

Ylämylly-Schule

In Ylämylly, dem bevölkerungsstärksten Ort von Liperi, gab es zwei Schulgebäude. Die Klassen 3 bis 5 waren in der Lautasuo-Schule untergebracht, dort wo 1929 der Unterricht in einem von Juha Karttunen gemieteten Raum seines Hauses begann. Die 75-jährige Schulgeschichte hat die Lehrerin Päivi Ikonen aufgezeichnet. Im Rahmen der Sparmaßnahmen wurde die Schule geschlossen, ebenfalls die Honkalampi-Schule und der Schulbetrieb wurde in die renovierten Kasernengebäude im Zentrum von Jyri verlagert. Er verteilt sich dort auf zwei Gebäudekomplexe.

Im Paloaukea Bereich sind die Klassen 3 bis 6 untergebracht und im Jyri Bereich die Klassen 1 und 2.

Kleine Ortsschulen

Mattisenlahti

In Mattisenlahti besteht der Schulbetrieb bereits seit 1898 und im Jahre 1992 wurde die Schule gründlich renoviert. Lehrkräfte sowie weiteres Dienstpersonal wie Köchin, Hauswart, Lehrerasistenten stehen zur Verfügung und teilweise können sie auf eine langjährige Tätigkeit an dieser Schule zurückblicken. Eine Chronik der Schule ist auf der finnischen Webseite zu sehen.

Salokylä-Schule

Das gleiche Unterrichtssystem wie in Mattisenlahti, drei Klassenlehrer unterrichten gleichzeitig zwei Klassenstufen. Insgesamt gehen 63 Kinder im Schuljahr 2014/2015 in die Salokylä-Schule. Auf der Webseite der Schule gibt es weitere Informationen sowie eine Bildergalerie.

Auf dem Schulgelände befindet sich auch das Gemeinschaftshaus von Salokyä. Hier finden diverse Ortsveranstaltungen an Nachmittagen, Abenden sowie Wochenenden statt, wenn kein Schulbetrieb ist.

Siikasalmi-Schule

Auf dem Gelände der ehemaligen Landwirtschaftsschule Siikasalmi, an der Straße nach Heinävesi, betreibt die Adventisten-Gemeinde eine Schule, zu der alle, auch nicht zur Gemeinde gehörige Kinder, Zugang haben. Der Unterricht erfolgt nach den Vorgaben des finnischen Schulministeriums und es wird auch kein Schulgeld erhoben. Seit dem Jahre 2000 besteht die Schule und im Schuljahr 2014/2015 besuchen 55 Kinder die Klassen 1 bis 9. Wie in den Ortsschulen werden jeweils zwei Klassenstufen der Jahrgänge 1 bis 6 zusammenunterrichtet, in der Oberstufe dagegen sind die Klassen 7, 8 und 9 getrennt.

Volkshochschule

Der Volkshochschulbetrieb von Liperi wird gemeinsam mit mehreren anderen Gemeinden von Joensuu aus organisiert. Lehrstätten sind an verschiedenen Orten in Liperi. Man hat aber in allen zugehörigen Gemeinden die gleichen Besuchsmöglichkeiten. Eine umfassende Broschüre informiert zweimal jährlich über die Kursangebote. Die Anmeldung kann auf drei Arten geschehen: Per Telefon, persönlich in der Papinkatu 3, Joensuu, oder übers Internet, wenn man sich vorher eine Berechtigung besorgt hat.

Mehr Informationen über die Internetseite der Volkshochschule Joensuu.

Berufsschule

Auf dem Gelände einer ehemaligen Heilanstalt für Tuberkulosekranke in Käsämä befindet sich eine Ausbildungsstätte für Behinderte. Unterschiedliche Fachbereiche stehen zur Verfügung und eine Zusammenarbeit erfolgt mit vielen Firmen und Dienstleistungsbetrieben im Großraum Joensuu. Damit wird sichergestellt, dass die Jugendlichen und auch Erwachsenen nach der Ausbildung einen gesicherten Arbeitsplatz leichter finden.

Die Auszubildenden erhalten neben theoretischer Ausbildung auch diverse praktische Kenntnisse und können auch an Austauschprogrammen mit Deutschland teilnehmen.